Im Alter von nur 28 Jahren bekam Susanna die Diagnose „Darmkrebs, unheilbar“. Die junge Frau wollte dieses Urteil jedoch nicht akzeptieren und kämpft mit Trotz und Lebensmut gegen die Krankheit. Ihre Darmkrebs Erfahrungen teilt sie nun, um anderen Patient*innen Hoffnung zu machen.

EIN GANZ NORMALES LEBEN
„Im Jahr 2015 führte ich das ganz normale Leben einer 28-Jährigen. Ich hatte einen tollen Job, einen großartigen Freund und liebte es zu reisen. Mein großer Traum: Ich wollte mit 35 Jahren alle Kontinente gesehen haben. Ich hatte zwar seit dem Kindesalter eine chronische Darmentzündung, mit dieser kam ich jedoch gut zurecht.“

SCHRECKLICHE KLARHEIT: ES IST KREBS
„Doch dann bekam ich Bauchschmerzen. Am Anfang waren diese nur ganz leicht, doch sie wurden schlimmer und ich nahm 8 Kilo ab. Ich konnte einfach von einem Tag auf den anderen nicht mehr essen. Im Krankenhaus konnte die Ursache trotz zahlreicher Untersuchungen nicht gefunden werden. Wenig später später kam ich mit Blaulicht erneut ins Krankenhaus. Es bestand der Verdacht auf einen akuten Darmverschluss. Ein CT brachte die schreckliche Klarheit: In meinem Darm hatte sich ein großer Konglomerattumor gebildet. Dieser wurde operativ entfernt, wobei ich einen großen Teil des Dickdarms verlor. Schlimmer noch, Teil dieses Konglomerats war ein 6,5cm großes Adenokarzinom, welches bereits in Leber und Lymphknoten gestreut hatte.“

IMMUNTHERAPIE ALS HOFFNUNGSSCHIMMER
„Meine Aussichten waren ernüchternd: Trotz zwölf Chemotherapien und begleitendem Antikörper ging es mir schlecht. Ich verbrachte viel Zeit auf Palliativstationen, da nur dort eine vernünftige Schmerztherapie möglich war. Meine Ärzte gingen davon aus, dass ich nicht sehr lange überleben würde, der Krebs war zu aggressiv und zu nah an Organen, um operieren zu können. Diese ersten Darmkrebs-Erfahrungen waren niederschmetternd. Dann hörte ich von einer neuen Immuntherapie, das war der Hoffnungsschimmer, den ich gebraucht habe.“

MEIN ALLTAG MIT DARMKREBS
„Meine Darmkrebs-Erfahrungen haben viel in meinem Leben verändert. Ich habe angefangen, Sport zu machen und ernähre mich gesund. Natürlich bestimmen auch die fortwährende Immuntherapie und die Staging-Untersuchungen alle paar Monate mein Leben. Hier wird mittels CT überprüft, ob meine Tumoren wachsen oder schrumpfen oder etwas anderes passiert. Trotz dieser Einschränkungen geht es mir gut und ich genieße das Leben – im August 2021 habe ich meinen zweiten fünften Geburtstag gefeiert.“

POSITIV BLEIBEN TROTZ DARMKREBS ERFAHRUNGEN
„Die sozialen Netzwerke helfen mir selbst sehr. Gerade am Anfang waren sie mir eine wichtige Stütze, weil ich mich mit anderen Betroffenen austauschen konnte. Hier habe ich bekommen, was die Ärzte mir nicht geben konnten: Persönliche Erfahrungen. Diese waren für mich als Ergänzung zu den medizinischen Ratschlägen und Behandlungen meiner Ärzte unverzichtbar. Ich möchte den Menschen zeigen, dass man auch mit Palliativdiagnose ein schönes Leben haben kann. Ich will Mut machen, deshalb blogge ich als „Krebskriegerin“ auf Facebook und Instagram. Dort teile ich Einblicke in meine Therapie, aber auch mein Privatleben. Mein Motto ist: Der Krebs wird vielleicht darüber entscheiden, wie lang mein Leben dauert, aber sicherlich nicht darüber, wie schön es ist!“